Die Entschleunigung zieht ihre Kreise…
Meinungen, Informationen, interessante Aspekte – all das findet sich in dieser Sammlung rund um das Thema Slow Life.
Unser Anliegen ist es, die Slow Life Bewegung in ihrer Vielfalt abzulichten.
Diese Rubrik wird mit der Zeit ausgebaut bzw. aktualisiert werden.
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Slow Città
Die Bewegung entstand 1999 in Italien. Ins Leben gerufen wurde sie von den Bürgermeistern einiger aktiver Slow Food-Städte, deren Slow Food-Konzept schon auf das Jahr 1986 zurückgeht. Die Grundidee von Cittaslow stammt von Paolo Saturini, Bürgermeister des toskanischen Ortes Greve, und wurde gegenüber der Ernährungs-Orientierung von Slow Food um eine ganze Reihe von Elementen erweitert.
Inzwischen gibt es auf der ganzen Welt Städte, die zur Slow Città Familie gehören. In Deutschland sind es aktuell 21 Städte und Gemeinden. Den Anfang machte 2001 Hersbruck in Mittelfranken. Hersbruck war nicht nur die erste Stadt in Deutschland, sondern wurde auch als erste Stadt außerhalb Italiens aufgenommen. Es folgten Waldkirch im Breisgau sowie Überlingen am Bodensee. Wenn man die städtischen Websiten dieses Netzwerkes betrachtet, ist der Stolz, Mitglied des Slow Città Familie zu sein, deutlich zu spüren. Heute zählen zu den genannten Städten auch die Orte Waldkirch, Lüdinghausen, Wirsberg, Penzlin, Deidesheim, Nördlingen, Bad Schussenried, Blieskastel, Bischofsheim, Berching, Melddorf, Bad Essen, Spalt, Schneverdingen, Maikammer, Bad Wimpfen, Michelstadt, Schwetzingen und Zwingenberg.
Nicht die touristischen Highlights sind es, die diese Städte ausmachen, sondern die Lage und das Bewusstsein der Bürger für Nachhaltigkeit. Interessierte Städte oder Gemeinen können unter bestimmte Bedingungen beitreten und zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Einwohner „noch das Langsame anerkennen, den Wechsel der Jahreszeiten, die Echtheit der Produkte, die Bräuche, den Geschmack und die Gesundheit.“
Im Manifest von Cittaslow heißt es dazu: „Wir sind auf der Suche nach Städten, in denen Menschen leben, die neugierig auf die wiedergefundene Zeit sind, die reich sind an Plätzen, Theatern, Geschäften, Cafés, Restaurants, Orten voller Geist, ursprünglichen Landschaften, faszinierender Handwerkskunst, wo der Mensch noch das Langsame anerkennt, den wohltuenden Rhythmus der Jahreszeiten, die Echtheit der Produkte und die Spontaneität der Bräuche genießt, den Geschmack und die Gesundheit achtet."

Im Netzwerk von Slowcitta wird aktuell an einem erweiterten Kriterienkatalog gearbeitet, der den Ausbau internationaler Bemühungen und das Stärken der Scharnierfunktion zwischen ländlichen Regionen und Großstädten zum Ziel hat. Was weiterhin Bestand hat, sind die Schwerpunkte auf Lebensqualität, Entschleunigung und Nachhaltigkeit.
Der Bürgermeister der umbrischen Stadt Orvieto, Stefano Cimmicchi, und einer der Mitbegründer von Cittaslow, bringt das gemeinsame Ansinnen auf den Punkt:
„Wir geben uns nicht länger damit zufrieden, dass die als gesichtslose Ballungsgebiete gebauten Städte, sich alle ähneln und es keine Rolle mehr spielt, in welcher wir leben. Heute entdecken wir wieder die Bedeutung historischer Stadtkerne, restaurierter kulturhistorischer Orte und Gebäude, greifen wieder auf heimische Produkte zurück und lernen, unsere sozialen Beziehungen neu zu gestalten.“
Konkret haben sich die Städte, die der "Internationalen Vereinigung der lebenswerten Städte - Cittaslow" angehören, folgende Ziele gesetzt:
- Charakteristische Stadtstruktur
- Kultur und Traditionen
- Gastfreundschaft
- Typische Kulturlandschaft
- Regionaltypische Produkte
- Regionale Märkte
- Bewusstseinsbildung
- Nachhaltige Umweltpolitik
Übrigens nennen sich die Mitgliedsstädte seit 2003 nicht mehr „Slow City“, sondern „Cittaslow“
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